Fucking Friends

Fucking Friends, der provokante Debütroman des Extrembergsteigers und Lyrikers Roland Heer, wirft einen schonungslos offenen Blick in die Welt der Online-Singlebörsen, Sex-Sites und Internet-Kontaktplattformen. Ein kompromisslos offenes und einzigartiges Zeitdokument.  Sprachmächtig zeichnet der Autor in der Figur des 43-jährigen Comiczeichners Greg Bold jenen Typus Mensch, der süchtig nach Grenzerfahrungen den Bezug zur realen Welt verliert. Dem Wiedererwachen nach dem Tod von Frau und Kind bei einem Flugzeugabsturz folgt der lange Fall durch alle gesellschaftlichen, sozialen und moralischen Raster. Die sexuellen Verheissungen der Cyberwelt erweisen sich als Tor in einen elektronischen Darkroom, aus dem es kein Entrinnen gibt.

»Von da an ging es abwärts, schneller, viel schneller als erwartet. Blankeis statt Schutt. Die Weisse Spinne voll auf Speed, aus dem Wasserfallkamin kam ein Grölen, die Rampe dröhnte, beim Todesbiwak riss es mir die Flügel ab, beim Hinterstoisser-Quergang meine Beine, der Zerschrundene Pfeiler köpfte mich. Lichtgeschwindigkeit, dachte ich, schwarzes Licht - und jetzt platzen, bitte, doch der Aufprall wollte nicht kommen.« 

Gregor Bold, 43, passionierter Extrembergsteiger, verliert durch einen Flugzeugabsturz Frau und Kind – zum Zeitpunkt des Unglücks ist er auf einer Expedition im Himalaya. Nach seiner Rückkehr zieht er sich zurück, er hadert mit Gott und der Welt, verfällt physisch und psychisch und findet sich in einer psychiatrischen Klinik wieder. 
Zurück im Leben, aber mehr oder weniger beziehungsunfähig, entdeckt Gregor das Internet als Partner-Plattform: Einloggen ist der Ausgang des Singles aus seiner selbstverschuldeten Einsamkeit. Er gerät rasch in den Strudel eines immer intensiver werdenden Kontakt-Knüpfens, trifft Frauen bald schon im Dutzend, er lebt im Versuch, möglichst nichts auszulassen: exzessiv, obsessiv und immer verzweifelter. 
Via Internet lernt Gregor auch Heike kennen: sie ist hübsch, anzüglich und verkommen. Heike und Gregor verlieren jegliche Scham voreinander und vor sich selber. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Dynamik aus Verletzung, Sex und Gewalt, welche sie gegenseitig in Gang setzen, ins Katastrophale eskaliert. 

Pressestimmen und Zitate

»Ein echt literarischer Porno - Die Hauptfigur betäubt Trauer mit Sex. Die Sprache ist wunderbar, die Handlung teilweise eklig. – In Fucking Friends wird viel kopuliert. Trodtzdem ist das Buch gute Literatur. Selbst wenn einen manchmal ekelt, überspringt man keine Zeile - man könnte sonst ganz wunderbare, an Rap und Slam-Poetry gemahnende Textpassagen verpassen.«
Irene Widmer, SDA, in der Aargauer Zeitung 9.9.2010

»Krasses Buch… Erinnert mich irgendwie an Airen, schnell und dreckig geschrieben… Zum Thema Onlinedating kann ich nichts sagen, finde aber die Idee spannend… würde gern mehr lesen.«
BladeRunner78 auf tubuk.com, 1.9.2010

»In der Tat ist Fucking Friends keine leichte Kost. Aber etwas vom Mitreissendsten, was ich in den letzten Jahren gelesen habe. Ein Roman, der ganz klar herausragt aus all den Büchern, die halt so herauskommen, und zwar deutlich. Heftig und deftig, oft auch verstörend, aber nie zynisch und trotz all des Abgründigen immer wieder hochkomisch... Dazu kommt ein völlig unerwartetes Ende...«.
Urbaniak, Blogger auf www.tubuk.com - 30.8.2010

»Bin eben mit Fucking Friends von Roland Heer fertig geworden - fühle mich wie nach der Besteigung einer Felswand. Müde, zerschunden, aber glücklich, es gepackt zu haben. Was für ein Buch!!«
Anita Lehmeier, SI-Style, März 2011 

»Absturz in die Haltlosigkeit - Hier eignet sich einer die Haltung des Antibürgers an, weil er darin seine Rettung sieht.«
Anton, Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, 13.11.2010 

»Roland Heer ist sehr weit gegangen in diesem Buch. Nicht alle werden ihn lieben dafür. Aber das Thema war überfällig. Es gab und gibt dazu in der deutschen Literatur nichts Vergleichbares.«
Sylvia Günther, Lyrikerin, Berlin 

»Besonders gefallen hat mir die Erzähltechnik. Wie die Figuren um Greg langsam durch Andeutungen auftauchen, Kontur annehmen, wieder verschwinden. Das fand ich so spannend, dass ich in meinen durchwachten Nächten (meine Tochter L. ist jetzt drei Wochen alt) weitergelesen habe, anstatt endlich zu schlafen. Und das heisst was!«
Zuschrift einer Leserin, Deutsch- und Philosophielehrerin 

»Für einen Skandal im Boulevard ist es zu gut und zu ernsthaft, und für ein sonniges Plätzchen auf den Kulturseiten der meisten CH-Medien zu heftig.«
Frank Heer, Autor und Musiker 

»Wow! Ich hab ne Weile gebraucht um mich in diese "harte" Sprache rein zu finden, aber irgendwann war ich, quasi, im Fluss. Hart, herzlich, verwirrend, verwirrt, krass und geil und toll. Wortwürmer, die mich verfolgten, ein paar Tage lang hatte ich wirklich Probleme mich mit normalen Texten zu befassen. Empfehlenswertes Buch. Verspult, und genau aus dem Grund toll. Bin froh als Web 2.0 Daterin meine Grenzen zu kennen! Danke! Mehr davon!«
Leserin Sternstaubfee auf www.tubuk.com, 13.10.10 

»Grosses Kompliment an alle Beteiligten! Der Roman ist tatsächlich ziemlich "hard", hat aber eine sehr sanfte Seite: die Menschen in ihm sind Menschen und nicht bloss Figuren. Die illustre Verdorbenheit sieht sich gepaart mit Galgenhumor, Poesie und gelungenen Twists und Turns. Es ist ein Trip. Hoffentlich findet das Buch seine verdiente Leserschaft.«
Peter Andermatt, www.arena-audiovisual.com , Barcelona, 12.10.2010 

»Feuchtgebirge - Roland Heer, selbst Extrembergsteiger, beschreibt die Entwicklung eines Menschen, der früher noch 'nicht mal das Basic-Englisch in Porno-Trailern' verstand, zu einem sexsüchtigen Wrack. (...) Das ist trotz der drastischen und detaillierten Schilderungen von Bolds Eskapaden nicht billig, sondern trägt Züge einer exzessiven Seelenreinwaschung, ist ein Höllengang durch die eidgenössischen Feuchtgebiete, um am Ende so etwas wie Hoffnung schimmern zu lassen. Ein Mensch, für den das Gebirge einst alles war, hat sich verändert.«
Volker K. Belghaus . K.West, Kulturmagazin des Westens, September 2010 

»Dieses Buch ist schlicht und simpel Pornografie – und zwar miserable – , die unter dem Mäntelchen der Selbstfindung, der Trauerarbeit und einer bescheidenen Gesellschaftsrelevanz daherkommt. Keine Literatur, sondern auch sprachlich unterste Schublade – eine Ansammlung von schmuddeligen, unappetitlichen Sexgeschichten übelster Art. Und so hat es Mühe gemacht, diesen Roman überhaupt zu Ende zu lesen. Eine Mühe, die sich in keiner Weise gelohnt hat. Fucking Friends ist ein miserables Buch, das viel verspricht und nichts hält.«
Glarean Magazin, Günter Nawe, Oktober 2010 

»Wer einen Roman «Fucking Friends» nennt, schliesst empfindlichere Gemüter aus. Das ist im Fall Roland Heers wohl auch gut so. (...) Dabei zeigt der Autor passagenweise, dass er sprachlich einiges kann. Es sind aber nur kurze stilistische Gipfeltouren, meist verweilt er im Steppengürtel einer biografischen Rollenprosa, die bewusst schlicht und kolloquial gehalten ist. Kurz: Eine Lustpartie ist diese Lektüre in keiner Hinsicht.«
Tagesanzeiger, Martin Ebel, 19.8.2010 

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Roland Heer: Fucking Friends
Fr. 36,00
ISBN 978-3-03762-011-3

Roman, 420 Seiten, gebunden
Lektorat: Christian Döring