»Pura Vida« bildet den Auftakt des auf zwölf Bücher angelegten Abracadabra-Projektes von Patrick Deville. »Vor einigen Jahren bin ich mit dem Projekt nach Mittelamerika geflogen, die Lebensgeschichte William Walkers zu schreiben, eines nordamerikanischen Abenteurers aus dem 19. Jahrhundert, dem es nach einem desaströsen Feldzug nach Mexiko gelang, sich zum Präsidenten von Nicaragua wählen zu lassen, bevor er in schließlich in Honduras füsiliert wurde, und auf dessen Geschichte ich in Havanna gestoßen bin. Als ich auf den Spuren seiner Fantasie-Armee durch jene Gegenden reiste, kam mir der Gedanke, dass dieser Teil der Welt in den letzten beiden Jahrhunderten nicht weniger Helden, Verräter und Feiglinge hervorgebracht hatte als die griechischen und römischen Provinzen der Antike. Auch hier träumten Männer davon, durch ihre Taten über sich hinauszuwachsen, und scheiterten oft. Ich habe begonnen, die Lebensgeschichten von Simon Bolivar und Francisco Morazán niederzuschreiben, die Geschichte von Augusto César Sandino, der vom ersten Somoza ermordet wurde, und die von Che.50, einem Doppelagenten, der in der Sierra Maestra den echten Che ausspionieren sollte.«
»Indem sich der französische Autor Patrick Deville ein großes Geschichtsepos versagt hat und immer nur Blitzlichter der Geschichte aufscheinen lässt, ist ihm ein brillanter, die Grenzen fest umrissener Genres auflösender Roman geglückt.« Jürgen Ritte in der NZZ
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Die Neuauflage von »Pura Vida« folgt der lange vergriffenen Übersetzung von 2007 und wurde von den Übersetzern Holger Fock und Sabine Müller durchgesehen und revidiert.312 Seiten, gebunden, mit Lesebändchen.