»Ich hatte die Vorstellung, dass Traum und Wirklichkeit vertauscht waren. Wenn ich morgens zu erwachen glaubte, fiel ich in Wahrheit in einen tiefen Schlaf und begann zu träumen.«
Sieben Jahre Schlaf erzählt die wehmütige und doch zauberschöne Geschichte von drei Frauen und ihrer Sehnsucht nach Geborgenheit. Sie erzählt von Lucies Grossmutter Estelle, die als sehr junge, unverheiratete Mutter ihre Tochter nach der Geburt zu Pflegeeltern gegeben hat. Sie erzählt, wie Lucies Mutter Aline ihren Mann und schliesslich auch ihre Tochter verlässt. Lucie, die ihre Mutter nach einem Gehirnschlag, im Dorf ihrer Kindheit besucht, verliert sich in der Erinnerung, während draussen ein glühend heisser Sommer alle Sinne betäubt.
Karin Richner verfügt über eine Sprache, deren Poesie und Bildhaftigkeit man sich nur schwer zu entziehen vermag.
»Ein zauberhaftes, mitunter holpriges bis qualvolles Buch - wie die Hitze eines Sommers, die plötzlich wieder fort ist; wie Gefühle von Glück und Trauer.«Ursula Badrutt, St. Galler Tagblatt
»Wie schon in ihrem hochgelobten Debüt Sind keine Seepferdchen gelingt der Aargauer Autorin wiederum die behutsame literarische Umsetzung eines schwierigen Themas: Mit eindringlichen Bildern, in einer stark verdichteten Sprache und anhand von fragmentarischen Rückblenden.«Christoph Aebi, nahaufnahmen.ch
»Karin Richner verfügt über eine grosse Begabung, Stimmungen zu beschreiben und Landschaftsbilder aus winzigen, in einfache Sätze gepackten Impressionen entstehen zu lassen.«Rainer Moritz, NZZ
»Eine Person als Suchbild. eine nie endende Suche nach sich selbst und nach denen, die uns geprägt haben - ein philosophisches Thema, das als Roman überzeugt.« Oliver Seppelfricke, SWR2 Buchkritik
»Mit impressionistischem Blick und einer subtilen erzählerischen Diktion versinnlicht Karin Richner den Besuch ihrer Protagonistin in der südlichen, fremd gewordenen Heimat und die von der Melancholie des vergangenen Lebens gezeichneten Wege durch die Innenwelt der Ich-Erzählerin. Fünf Jahre nach ihrem beachtlichen Romandebüt «Sind keine Seepferdchen» legt die Autorin einen bezaubernden kleinen Roman vor, der sprachbildreich von der Suche nach der verlorenen Zeit erzählt.«Hartmut Vollmer in Schweizer Monat, Mai 2011
»Karin Richner, Jahrgang 1980, geht ein Wagnis ein. Wie schreibt man über jemanden, dessen Mutter nach einem Hirnschlag ins Spital gekommen ist? Das könnte schrecklich sentimental werden, wenn sich eine Autorin ihrem Gefühlsüberschwang hingeben würde. Nicht so Karin Richner, die sich auf einen enormen Beschreibungsreichtum verlässt. (...) Ein schmales Buch, dicht gearbeitet, sprachlich intensiv. Eine Aufmerksamkeit fordernde Schriftstellerin.« Dr. Anton Thuswalder, Salzburger Nachrichten
»Dicht wie ein Gedicht. Karin Richners zweiter Roman «Sieben Jahre Schlaf» lebt von präzisen Sinneseindrücken und einer poetischen Sprachmelodie. (...) Wie für ein gelungenes Gedicht hat sie so lange an ihrem schmalen Roman geschliffen, bis sich jeder Satz in den Rhythmus einer leisen Sprachmelodie einfügte - nicht zufällig sind die Wörter «verdichten» und «dichten» verwandt.«Marie-Louise Zimmermann, BernerZeitung
»Sieben Jahre Schlaf, ist ein warmer, weiblicher und bildreicher Roman und erzählt von drei Frauengenerationen. Karin Richner schreibt, als hätte sie ein Mikroskop vor Augen, sie sieht die Details. (...) Sieben Jahre Schlaf ist ein Buch für Sensoriker. Dank seiner Detailtreue und Dichte kann man das Beschriebene riechen, die Dialoge werden laut, die Farben sichtbar. das Buch eignet sich bestens zum Langsamlesen.« Radio DRS3, Tanja Kummer
»Richners Buch ist wie eine dieser Kisten, die jeder Mensch im Laufe seines Lebens anlegt und aufbewahrt. Darin sind Dinge, die man eigentlich gar nicht haben will, an die man sich nicht erinnern kann oder die man besser vergessen hätte. Träume, Erkenntnisse, Verfehlungen und glückliche Momente. Es ist ein kluger Roman, der ein Bild von Generationen zeichnet, wie sie in jeder Straße, überall auf der Welt neben uns leben könnten.«Marissa Conrady auf bilbiophilin.de
Roman, 112 Seiten, gebunden