Letzter Zug nach Buenos Aires

»Ein unermessliches Lob für den Roman Letzter Zug nach Buenos Aires. Sie haben mir eines der grössten Leseerlebnisse der letzten Jahre beschert.« Rainer Brauer, Literaturkritiker
 
»Angefangen hat das alles an einem Morgen im Oktober 58. Der Zehn-Uhr-Zug fuhr langsam ein; aus der Lokomotive quoll dichter schwarzer Rauch und verdeckte die Silos bei den Mühlen.«

Vardemann, Oktober 1973 – Bicho Souza, Dezember 1984 – Miguelito Barrios, Juli 1966 – Folcada, Dezember, 1959.
Eine Kleinstadt in der argentinischen Provinz. Man kennt sich. Bald kennt man auch den Polizisten Folcada, der hierher versetzt wurde, nachdem etwas schief ging beim Massaker von San Martín.
Seine Frau, die Negra Miranda, und ihre unvergesslichen Beine bleiben ebenfalls nicht unbemerkt.
Jemand lernt Folcadas Frau ein bisschen zu gut kennen. Jemand bezahlt dafür. Die Beteiligten sprechen, jeder zu seiner Zeit.

Hernán Ronsino hat ein nüchternes und präzises Stück über Verrat, die Arroganz der Macht und moralische Grenzen geschrieben, eingehüllt in eine durch Schuld und Mord kaum durchbrochene Atmosphäre von Gleichgültigkeit und Apathie.

Der Roman steht zur Wahl für die HOTLIST 2012.

Pressestimmen und Zitate

Ein unermessliches Lob für den Roman Letzter Zug nach Buenos Aires. Sie haben mir eines der grössten Leseerlebnisse der letzten Jahre beschert. In meinem Kopf hat diese exzellente Mischung aus Zeitroman, Western - vor meinem geistigen Auge immer die Bilder aus "Spiel mir das Lied vom Tod" -, hemingwayscher verlorener Helden und einer Welt am Rande der bewohnbaren Welt noch Tage später herumgetobt und versucht Ausdruck zu finden, um anderen Menschen die Bedeutung des Romans und den Lesegenuss erklären zu können. Rainer Brauer, Literaturkritiker

Wie sein argentinischer Landsmann Rodolfo Walsh, der zuerst die realen Begebenheiten in Romanform darstellte (Das Massaker von San Martin), verpackt Ronsino das Geschehen in
fiktionale Prosa. Die Sprache ist nüchtern, sachlich und kühl. Die Gräueltaten sind eher zu ahnen, als dass sie ausgesprochen werden, das Unbehagen ist dennoch stets spürbar. Der Titel des Buches nimmt Bezug auf einen Westernklassiker (Letzter Zug aus Gunn Hill, 1958), der immer wieder zitiert wird. Anspruchsvolle, politische Literatur für große Bibliotheken. ekz, Bibliotheksservice, Martina Gebauer

Ronsinos Erzählung bedient sich einer überraschenden Zeitstruktur, die sich im Wesentlichen vom Jetzt zur Vergangenheit hin entfaltet. Juan Martini
Ein Roman, der bestätigt, dass es im literarischen Erzählen nach Faulkner keine Unschuld mehr geben kann oder geben sollte. Erzählen heißt fragmentieren, Versionen auflösen, verschiedene Perspektiven zeigen, eine Wahrheit belagern, die man nie ganz wird aussprechen können. Martín Kohan, Schriftsteller
Letzter Zug nach Buenos Aires arbeitet mit den Bilderwelten des Kinowesterns, der in dem Roman immer wieder zitiert wird, aber nur, um widerlegt zu werden. Denn während der Western eine Ursprungserzählung darstellt, durch die sich die Gesellschaft konstituieren kann, dient er bei Ronsino dazu, die traurigen Überreste einer Gesellschaft am Rande der Auflösung zu zeigen. In dieser Umgebung ist kein Platz für mythische Helden – in der Rolle des Sheriffs tritt ein finsterer Kleinstadtpolizist auf, der 1956 an den Erschießungen von León Suárez beteiligt war. Sylvia Saítta in La Nación:

Hernán Ronsino: Letzter Zug nach Buenos Aires
Fr. 24,00
ISBN 978-3-03762-022-9

Übersetzung aus dem Spanischen von Luis Ruby. Die Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel Glaxo im Verlag Eterna Cadencia in Buenos Aires.
Roman, 104 Seiten, gebunden mit Lesebändchen.