Ich trete ans Fenster und blicke in die Nacht hinaus. Eine Landschaft aus gigantischen, vielfältigen Schattierungen, darüber der Sternenhimmel, ein prächtiges Geflunker, das selbst einen gestandenen Wüstling stets aufs Neue zu beeindrucken vermag. Ich spähe zur Feuerstelle hinüber, wo ich nicht sein möchte, und kehre zu meinem Bericht zurück, der bald beendet sein wird.
Etwas Gutes zu tun. Frank hat es sich einst vorgenommen und ist als Beobachter in ein UN-Flüchtlingscamp in der Westsahara gereist. Unter der prallen Wüstensonne, die alles zum Flirren bringt, plätschern die Tage dahin. Nachts wird Dattelschnaps getrunken, Schmuggel, Drogen und Prostitution bestimmen das Lagerleben. Sandstürme erzeugen Schimären von Hoffnung und Wahn. Finsteres Herz eines vergessenen Fleckens der Weltgeschichte. Bis Duncker, ein Architekt mit kühnen Plänen, auftaucht und in Franks Wohncontainer einzieht. Duncker erinnert Frank an jenen Mann, den er vergessen wollte. Einen Idealisten, der sich zum gefährlichen Populisten gewandelt hat. Und er beschwört Franks Erinnerung an seine grosse Liebe zu Alma herauf, mit der er einst ins Leben träumte.
»Wie der Autor Daniel Goetsch den großen politischen Zusammenhang (die UN-Mission) mit dem persönlichen Leben des Protagonisten verknüpft, wie er das alltägliche Leben im Wüstencamp und die verflossenen Illusionen der Vergangenheit schildert, ist bewundernswert und mitreißend.« FAZ-online, Jörg Pinnow, 1.10.2009
»Grandios beschreibt Daniel Goetsch, wie die Tage unter der flimmernden Hitze dahinplätschern und wie die 'Internationalen' angesichts der Aussichtslosigkeit ihrer Aufgabe in Zynismus und Selbstmitleid verfallen. Dem Dramatiker sowie Hörspiel- und Romanautoren Goetsch gelingt es, die persönliche Geschichte seines Protagonisten fesselnd mit einem politischen Thema zu verknüpfen.«Berner Zeitung, Mirjam Comtesse, 10.9.2009
»HERZ AUS SAND von Daniel Goetsch - ein grossartiges Buch, herzlichen Glückwunsch!«Alex Capus, Schriftsteller, 12.8.2009
»Eines der besten Schweizer Bücher der letzten Jahre.«Kulturplatz, Schweizer Fernsehen, 22.7.2009
»Ein sehr beachtlicher Roman eines Schweizers über Afrika: Ein Flüchtligscamp in der Westsahara mit internationalen Helfern und Soldaten der UNO. Es herrscht eine paranoide Atmosphäre des Misstrauens. In den labyrinthischen Verhältnissen des Camps versickern die politischen und humanitären Ambitionen. Goetsch erzählt dicht, gemischt mit politischen Reflexionen, namentlich zur Theorie Carl Schmitts.«Hubert Winkels, Alfred-Kerr-Preisträger im Börsenblatt, Magazin für den deutschen Buchhandel, August 2009
»Ein in intensiven Farben leuchtender, literarisch anspruchsvoller, politisch hellwacher Roman. Respekt!«Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 20.7.2009
»Ich habe Goetschs Herz aus Sand gelesen und es sehr genossen. Ein wirklich bewundernswerter Autor.« pociao, september 2009
»Goetsch gelingt es, ein hochaktuelles, politisches Thema intelligent und spannend mit der individuellen Geschichte seines Romanhelden zu verknüpfen. (...) Herz aus Sand ist zugleich: ehrgeizig, politisch und auf eigenartige Weise berührend.«Alice Werner, Neue Luzerner Zeitung, 16.7.2009
»Der Schweizer Dramatiker und Romanautor Daniel Goetsch erzählt in einer glasklaren, selbst quasi abgebrühten Sprache. Die Sätze sind schnell und kurz. Lapidar und gleichmütig wie das Warten auf Nachlassen der Mittagshitze wird gestorben, gesoffen und rumgehurt. Mit Dunckers gespenstischer Beerdigung mitten in der Nacht beginnt dieser kluge, zynische, weise Roman.«Sabine Vogel, Berliner Zeitung, 16.7.2009
»Goetschs Gourrama – Ambitioniert, anspruchsvoll und überaus spannend. Herz aus Sand ist ein politischer Roman - und eine Parabel auf die Angstgesellschaft im Lager. (...) Wie in allen seinen Romanen hat Goetsch politisch-philosophische Grundsatzfragen und individuelle Sinnfragen geschickt ineinander verwoben, das Metaphorische steht bei ihm immer neben dem Konkreten. (...) Man kann Herz aus Sand als Parabel auf die Perversion der Utopie lesen oder als Warnung vor dem Faschismus, den die Angst immer wieder neu gebiert. Man kann diesen ambitionierten, anspruchsvoll konstruierten und überaus spannenden Roman aber auch einfach als traurige Liebesgeschichte lesen. Der Titel klingt vielleicht etwas kitschig. Aber schließlich löst sich die Utopie der Liebe genauso auf wie das Herz aus Sand, das man im Urlaub in den Sand zeichnet. Am Strand, in Afrika, zum Beispiel.«Ingo Arend, FREITAG, 31.4.2009
»Goetschs vierter Roman, „Herz aus Sand“, ist gerade im verdienstvollen Schweizer Bilgerverlag erschienen und erzählt eine hochaktuelle und beeindruckende Geschichte – eine Parabel über den Umgang mit unseren moralischen und politischen Ansprüchen. (...) Mit ausgeklügelter Dramaturgie führt Goetsch die beiden Erzählebenen, das Vergangene und das Jetzt, im Scheitern zusammen. In der Liebesbeziehung wie im großen politischen Zusammenhang, der sich im Soziotop der Mission wiederholt.« Bettina Hesse, WDR5, 11.4.2009
»Ein Buch, das aufwühlt und zum Augenöffner wird. Daniel Goetschs Roman spielt fernab jeder touristischen Wüstenromantik und trifft mitten ins globalisierte Herz.«Markus Bundi, Aargauer Zeitung
»Es ist ein bisschen viel, was der Schweizer Schriftsteller Daniel Goetsch in seinem neuen Roman HERZ AUS SAND abhandeln möchte: rechter Populismus in der Schweiz, die Schwierigkeiten einer Uno-Mission in der afrikanischen Wüste, eine kritische Carl-Schmitt-Lektüre, die Midlife-Crisis eines Juristen, die interkontinentale Flüchtlingsproblematik. Und der Titel ist natürlich eine Variation von Joseph Conrads berühmter Novelle HERZ DER FINSTERNIS. All das auf 290 Seiten. Erstaunlich vieles davon gelingt.«Tobias Rapp, Kultur-Spiegel online
»Ein bestechend aktueller Roman – Wer noch Illusionen hat über den Ablauf von UN-Missionen und den Sinn von UN-Referenden mitten in der Wüste, sollte das Buch des Schweizer Autors Daniel Goetsch lieber nicht lesen. Denn »Herz aus Sand« ist ein Roman über das Scheitern.«Radio Fritz, Potsdam
»Ein packend geschriebener Roman in einer starken Bildsprache, der beschreibt, wie Ideale kaputt gehen. Aber auch die Chancen, die im Scheitern entstehen.«Peter M. Hetzel, Schweizer Illustrierte
»Vitale Monotonie in der Wüste. Daniel Goetsch gelingt es vorzüglich, diese Stimmung zwischen Melancholie und Elend einzufangen, welche die Beobachter aus aller Welt mit in einen Taumel des menschlichen Zynismus oder des stillen Aufruhrs zieht. Der Erzähler beschreibt diese Stimmung mit zuweilen ätzender Gemächlichkeit. Gerade weil nichts passiert, steckt in diesem Roman eine flirrende Intensität.«Beat Mazenauer, SDA
»Es ist ein mutiges Unterfangen, das tödliche Einerlei einer solchen Uno-Mission in einem Roman von 286 Seiten darzulegen, ohne zu langweilen. Dank geschickt eingebauter Rückblenden hält der Autor die Leserinnen und Leser problemlos bei der Stange. Sehr realistisch dargestellt und mit einer Prise Humor gewürzt ist die erfolgreiche Wahlkampagne des erzkonservativen Politikers Stettler. Die Parallelen zum Aufstieg eines Schweizer Politikers liegen auf der Hand. Ein lesenswertes Buch!Heinrich Boxler, Bibliotheksrezensent
»Ein grossartiger Roman.«Hansjörg Schneider, Schriftsteller
»herz aus sand hab ich verschlungen. sehr spannend, berührend und wunderbar geschrieben.«Monica Dörig, Appenzeller Volksfreund
»Drama in einem Flüchtlingscamp: Der Schweizer Daniel Goetsch überzeugt mit seinem vierten Roman.«NEWS
»Einer der besten Romane aus der Schweiz in den letzten Jahren.«Monika Schärer, TV-Moderatorin
»Mein Fiction-Buch für die Abschlussprüfung.«Dorota Federer, Buchhändlerlehrling
Roman, 272 Seiten, gebunden