Manachmal, sehr selten, darf man den Begriff Kult für ein Buch brauchen. Hier darf man. Als Silberprinz und Scheidenrot in den frühesten Neunzigerjahren erschienen ist, elektrisierte der Tagebuchroman tout Zürich, oder eher: die Wilden in Zürichs Strassen. Erstmals hatte die Stimme einer Generation Gestalt angenommen, in Form einer literarischen Publikation. Es war und blieb der erste und einzige Roman des Punk und der Zürcher Jugendbewegung. Bis Heute im Jahr 2015. Alle im Buch vorkommenden Romanfiguren haben tatsächlich ihre Zeit auf den Strassen Zürichs verbracht und haben als erste in der Limmatstadt jenen Sound angestimmt, der bis heute als einziger authentischer Soundtrack im magischen Land zwischen Limmat und Sihl zu hören ist. Barbara Ott ist die coolste, heisseste und wildeste Autorin, die Zürich und die Schweiz je hatten.
»Ich bin im Jahre 1963 geboren. Ich habe dieses Buch mir 24 Jahren geschrieben. Es ist ein sehr persönlicher Text, der sich eigentlich nur insofern von einem Tagebuch unterscheidet, indem er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Ich beschreibe mein Leben in Zürich. Als junge Punkerin mit einem Lebensgefühl, das von der Untgergrundszene der späten Achtzigerjahre geprägt ist. Aber auch einfach als Barbara in ihrer privaten Sphäre. Meine Gedanken und Gefühle. Meine Träume und Bedürfnisse. Ich glaube, es ist eine ehrliche Auseinandersetzung mit mir selbst. Mit meinen Liebesbeziehungen und mit meiner näheren Umgebung.«
»Eine romantisch-punkige Sturm und Drang-Geschichte aus den 80ern, mehr Tagebuch denn Literatur. Selbst illustriert, authentisch und wild, viel Drogen sind im Spiel. Und Sex. Ich konnte darin die chaotischen Achzigerjahre in Zürich gut wiedererkennen; teilweise sogar mich selbst in der Autorin :D Erinnere mich, dass Ricco Bilger (der Verleger) mir erzählte, wie Barbara Ott mit dem Manuskript - einem dicken Bündel KUNST! - ankam, es auf den Tisch knallte und befand, Ricco solle damit machen, was er wolle. Dann sei sie raus gestöckelt und verschwunden. Also, abgetaucht, dass man sie nicht mehr fand ... Eine wahre Züri-Legende.« spy-there aus Zürich
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2. Auflage 1991225 Seiten, broschiert, gestaltet von Alban Seeger, mit Illustrationen der Autorin