Willi Wottreng malt in prachtvollen Episoden die Reise der bald tausendjährigen Anna von Lothringen nach Ungarn, über Antwerpen bis nach Thessaloniki und tief in die Schweizer Alpentäler hinein. Eine Reise durch die Jahrhunderte.
Anna ist eine Jenische. Im Volksmund und bei den Sesshaften despektierlich Fahrende, Zigeuner oder gar Vaganten geheissen.
Jenische Reise oszilliert im Zwielicht zwischen Phantasie und Wirklichkeit, ist ein flirrender, aus tausend Fäden gewobener Bildteppich zur legendensprühenden Kultur jener Menschen, die heute in Europa eine grenzüberschreitende Volksgruppe bilden: Die Jenischen.
Willi Wottreng erzählt die jahrhundertealte Geschichte dieser wenig bekannten Minderheit, wie sie so noch nie erzählt wurde. Eine Hommage an die Menschen der Strasse, die nie Eigentum hatten, in Armut lebten. Armut ist der Boden, auf dem Europa sich herausbildete. So leistet Wottreng noch viel mehr. Jenische Reise ist eine europäische Geschichte: Europas Geschichte von unten.