»Wässerwasser ist eine Science-Fiction-Story mit mystischen Elementen, die die Lust des Technikfreaks Augstburger an der Ersinnung von Zukunftstechnologien ebenso deutlich spürbar werden lässt wie seine Faszination für die Bergwelt und die Traditionen und Mythen ihrer BewohnerInnen. Wie die ersten beiden Teile der Trilogie bewegt sich auch «Wässerwasser» auf zwei Zeitebenen - einer Vergangenheit zu Beginn des 21. Jahrhunderts und einer Gegenwart in den 2040er Jahren. Drch stete zeitliche Rückblenden stellt der Autor nicht nur eine Verbindung zu den vorausgegangenen Romanen her, sondern bereichert seine Figuren zudem um die Dimension ihrer Vergangenheit. – Urs Augstburger ist kein Krimiautor, der Plot seiner Erpressungsgeschichte ist mässig spannend. So macht er von Anfang an kein Hehl um die Identität der Erpresser und lässt den Final Countdown im Flischwald zunächst ausfransen, um ihn schliesslich verzischeln zu lassen wie ein feuchtes Streichholz. Trotzdem besitzt sein Roman von der ersten Seite an eine solche Sogwirkung, dass man ihn nicht mehr aus der Hand legen möchte. Sein stimmiger Sprachrhythmus und die fast filmisch beschriebenen Bilder bauen eine atmosphärische Spannung auf, die ihresgleichen sucht. Und die Empathie des Autors mit seinen Charakteren sorgt dafür, dass Figuren wie die alte Lucrezia, unter deren runzliger Haut und altersweiser Schlagfertigkeit noch immer die rätselhafte, zarte und liebeshungrige junge Frau von einst durchscheint, lange nachwirken.«
Parabel für die Schweiz
»Das Bergdorf, das sich der Welt verweigert oder sich ihr durch Staudammbau und Tourismus öffnet, steht in Augstburgers Romanen parabelhaft für die Schweiz. Denn nirgendwo, so der Autor im Interview, spüre man den gesellschaftlichen Wandel so stark wie in den Bergen. Und so hat Augstburger sein düsteres, von aktuellen Klimaberichten inspiriertes Zukunftsszenario an fiktiven Orten in den Walliser Bergen angesiedelt. Doch trotz Katastrophenbildern und Seitenhieben auf Konzerne wie Nestlé (Agnes’ Widersacher, der Nahrungsmittelgigant Pure Water, beutet die Grundwasservorkommen verschiedener Kontinente aus und verkauft sie den Betrogenen in Flaschen) hat Augstburger sich nicht der Rolle des Weltverbesserers verschrieben. Der «exzessive Skifahrer» (Augstburger über Augstburger) zeigt sich vielmehr als fatalistischer Beobachter, der die Stirn ob der düsteren Zukunftsaussichten für seine Töchter sorgenvoll in Falten legt, um seinen «letzten Tanz auf dem Schnee» nichtsdestoweniger zu geniessen.«
Maike van Schwamen, WOZ
«In Ramuz' Roman »Die grosse Angst in den Begen« bildet die Welt der Walliser Berge eine zuweilen unheimliche Kulisse. Aber die Berge selbst sind noch intakt. Das hat sich in Urs Augstburgers Science-Fiction-Bergroman »Wässerwasser« grundlegend geändert. Der Fels bröckelt. Wasser ist rar geworden. Die Hitze in den erwärmten Alpen des fortgeschrittenen 21. Jahrhunderts setzt den Figuren und alsbald auch dem Leser schwer zu. Auch Augstburgers Roman ließe sich mit Etikett »Regionalliteratur« versehen, doch was er schreibt, ist eine Parabel der Verweigerung: Wie lange kann der gutmeinende Einzelne den Interessen von Konzernen standhalten und sich ein privates Stück Eden bewahren?«
Prisma, Wochenmagazin zur Zeitung, Köln, 43/2009
»Auch wer die beiden ersten Bücher der Bergtrilogie nicht gelesen hat, wird schnell in Augstburgers Welt hineingezogen. Schritt für Schritt llegt er die Vergangenheit frei und beschreibt atmosphärisch dicht die aus dem Gleichgewicht gekommene Natur - ohne dabei den Bezug zu unserer Zeit zu verlieren. Trotz einer düsteren Zukunft sind seine Figuren voller Hoffnung. Die Liebe steht der Endzeitstimmung mutig entgegen.«
Schweizer Illustrierte
»Wässerwasser – Urs Augstburgers düstere Vision einer Schweiz im Wasser-Krieg: – Der Schriftsteller Urs Augstburger beendet seine Berg-Trilogie mit dem Roman «Wässerwasser». Vor dem Hintergrund von Klimawandel und Gletscherschmelze projiziert er seine Familiensaga in die nahe Zukunft und entwirft das beklemmende Szenario einer Schweiz im Kampf um versiegendes Wasser. kulturplatz spricht mit dem Autor über die Aktualität seiner düsteren Vision.« Schweizer Fernsehen, kulturplatz, 21.10.2009
»Noch dauert es 40 Jahre bis zur Flut, mit der sich das Wasser der geschmolzenen Gletscher tödlich über das Tal ergiessen wird … Letzter Teil der phänomenalen Bergtrilogie des T. C. Boyle der Alpenliteratur«
Annabelle
»Augstburger erzählt wie überall in seiner ungewöhnlichen und lesenswerten Alpensaga detailsatt, sprachfreudig und auf mehreren Zeitebenen. (...) Im Schlussstein seiner Bergroman-Trilogie macht der in Ennetbaden wohnhafte Augstburger die Erderwärmung katastrophal wahr. Die Gletscher sind kaum noch der Rede wert, die Skilifte Ruinen und Dürren, Erdrutsche, Feuerwalzen eine ständige Bedrohung. An den Strassen lauern schiesswütige Benzinpiraten, und gegen die Flüchtlingswelle sind selbst die Schutztruppen, deretwegen die Schweiz der EU beigetreten ist, machtlos.«
Aargauer Zeitung
»Tatsächlich hat Urs Augstburger mit Walliser Themen Furore gemacht. Und zwar mit einer Roman-Trilogie. Die Stärke von Urs Augstburger ist es, dass er nicht nur einen intellektuellen Kriminalroman schreibt, sondern fast filmreif richtige Horrorvisionen beschreibt von unserer Klimazukunft. Und genau das macht dann seinen Krimi zu einem Thriller.«
Radio Rottu, Im Originaldialekt hier zu hören: http://www.rro.ch/ee/index.php/literaturwelle
»In Wässerwasser schildert Urs Augstburger die Gründe, die unter anderem die fatale Gletscherschmelze in den Alpen mitverursachen – und welches in vierzig Jahren die Folgen sein werden. Wässerwasser handelt vom Kampf um das Luxusgut Wasser, von Wasserpiraterie und vom Schicksal alpiner Wellnessresorts – Zermatt, Leukerbad, Andermatt, Scuol, Arosa, Lenk, Riederalp, St. Moritz.«
Berliner Literaturkritik.de
»Und weil das gut recherchierte Buch eher spannender Thriller als heimat tümelnde Öko-Bergpredigt ist, verzeiht man ihm gern die ein oder andere Schwäche. Das recht umfangreiche Personenensemble ist nämlich bisweilen etwas verwirrend und sorgt beim Lesen für Irritationen, weil man sich bis zuletzt immer wieder fragt, wer jetzt noch mal wer war. (Siehe CHRONIK zum Download. Anm. d. Red.) Außerdem haben die Sexszenen leider einen Tick zu viel Fremdschämpotenzial, Andeutungen wären wie so oft sexier gewesen. Aber egal, weil halb so wild und die perfekte Lektüre für den nächsten Bergurlaub. Geht aber auch am Strand oder ganz woanders.«
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