Was ist die Geschichte, wenn sie nicht von Menschen wieder und immer anders erzählt wird?
Roger Monnerat geht und schreibt rückwärts: den Reichtum der Welt vor Augen hält er sein In-der-Welt-Sein und die Geschichten der eigenen Herkunft wach. Einem Gedankenband gleich, das sich mäandernd durch sein schweifendes Erzählen zieht, schöpft Roger Monnerats elegante Prosa aus dem Fundus seines Wissens, das um den Globus und durch die Historie gleitet und ein Innehalten einfordert: es führt aus der Gegenwart eines japanischen Tsunami zurück zu amerikanischer-französischer Atombombenpolitik und deutschem Geheimdienst in der Nachkriegszeit, von Johann Peter Hebels und Elias Canettis Literatur zu Syriens Folterkellern, von Höhlenzeichnungen in Oberitalien und dem Ahnen einer Wahlverwandschaft mit dem Natur- und Evolutionsforscher Adolf Portmann zurück zu „Butterbergen im Milchsee“ in der heimischen Schweiz – als deren origineller Beobachter Roger Monnerat in seinem weiten Romanwerk sich einen Namen gemacht hat.
Roger Monnerat ist ein funkelnder Roman gelungen, einem Stück Bernstein gleich, voll mit geheimnisvollen Einschlüssen, die uns ein Stück Weltgeschichte erzählen.