Watertown, eine Bostoner Vorstadt, November 2013. Die Leiche des Rentners Jimmy Henderson, fürchterlich verstümmelt, wird in einem Pick-up gefunden. Die Ermittlungen übernimmt McCarthy, ein grantiger, gradliniger Sheriff, dessen Menschenkenntnis sich umgekehrt proportional zu seiner Menschenliebe verhält. Seine Wege kreuzt Franck, ein junger Detektiv Dandy, dekadenter Kokainist und McCarthys düsterer Antipode, der durch die Stadt streunt, nach Sensationen hechelnd.
Quentin Mourons Figuren in diesem psycho-raffinierten Glanzstück sind im Weiteren ein übler Mafioso, ein junger ambitionierter Musiker, ein vulgärer Schriftsteller, herumwuselnde Bullen, die Hilflosen und Verlorenen in einer wirtschaftlich kaputten amerikanischen Gesellschaft.
Was der Literaturkritiker Roman Bucheli über Mourons »Notre-Damede- la-Merci« geschrieben hat, gilt ohne Abstriche auch für seinen neuen Roman: »Zu viel Blut und Alkohol, zu viel Drogen und Gewalt, zu viel Not färbt diesen Roman ins Düstere und seine Figuren fast ins Dämonische. Und doch. Gerade in der Gnadenlosigkeit dieses Erzählers offenbaren sich ein Mitgefühl und eine Barmherzigkeit gegenüber den gescheiterten Existenzen dieses Buches.«