1. Auflage 2005 – 2. Auflage 2008 (minimalst verändert) – 3. Auflage 2012 (im Handel).
Das Kleine Lexikon der Provinzliteratur hat alles, was ein die Jahre überdauerndes Standardwerk haben muss. Pedro Lenz ist es damit gelungen eine Lücke zu schliessen. Sein Lexikon, das sich wie ein Roman in Hundert Biographien liest, schafft, was bei wissenschaftlicher Literatur selten ist: von breitester Bevölkerung gelesen, von der Germanistik geschätzt und von der Literaturkritik wahrgenommen zu werden. Darüber wird es als besonders sorgfältig gestaltetes Büchlein auch bibliophile Provinzreisende entzücken. Wie sagte schon Irena Popova, die 1995 mit einem Saisonarbeitsvertrag in die Schweiz eingereist ist und 1997 mit dem Roman Dancing-Geplauder einen durch Sachkenntnis und Detailgenauigkeit bestechenden Milieu-Bestseller landete: Die Provinz ist fast überall. Ich liebe die Provinz.
Die Rede ist von der Provinz, die sich vom Berner Jura bis an den Bodensee erstreckt und die ein von allen gern bereistes Land ist. Eine Landschaft, in der der Begriff «urban» ein Vorname ist, die sich allerdings auch in jeder der grossen Städte ohne langes Suchen finden lässt.
In diesen Landstrichen wird geschrieben. Grosse Lebensentwürfe, kleine Gedichte, vertrackte Liebes- und spannende Mordgeschichten. Doch wer kennt sie, die grossen Namen der Provinzliteratur: Rodolfo Aebi aus Melchnau, Mathilde Ellenberger-Ellenberger aus Aarwangen, Res Gammenthaler, der in Insiderkreisen mit Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch in einem Atemzug genannt wird; Yvonne Leimgrubers Roman «Dreckschwein», - unvergessen, die Appenzeller Dichterin Cornelia Koller und ihre 23 Lyrikbände, nicht zu vergessen «Die Nachtgespräche mit dem Heiligen Antonius von Padua», über nicht gezählte Auflagen das Meisterwerk der Erbauungsliteratur schlechthin.