Bruno Steiger ist begeistert. Ein "furioses" Debüt nennt er diesen Roman der Schweizer Schriftstellerin, der im "polyphonen Monolog" ein Jahr der Liebe zwischen der Garagenbesitzerin Darja Savary und dem psychopathischen Mörder Alain Noiret rekapituliert. Die sich abwechselnden Stimmen, die im Text aufscheinen, die "ingeniöse Schnitttechnik", mit der die Autorin von Erlebnisbericht zu Kommentar und Bekenntnis wechselt, erinnern Steiger an einen Film, von dem nur die Tonspur erhalten ist. Die dazugehörigen Bilder würden in "aufflackernden Realsequenzen" fast sichtbar. Katharina Faber versteht es, in ihren "kalt brennenden Bilderfluchten" sowohl "luzide" als auch "desillusioniert" zu erzählen, schreibt der offenbar tief beeindruckte Rezensent. NZZ, 15.5.2002 (Perlentaucher)
»Als die Unternehmerin Darja Savary den jungen Alain Noiret trifft, steht sie vor den Trümmern ihrer Existenz. Müde, kaputt und alkoholsüchtig klammert sich die einst so schöne, männerverschlingende Frau an jenen verschlossenen Jungen, von dem sie nicht weiß, dass er ein Mörder ist. Es ist eine Flucht aus der Wirklichkeit in den sexuellen Exzess, denn gleichzeitig übernehmen in ihrer Firma die Berater von Crédit Lyonnais die Führung. Immer enger kreist Katharina Faber, 50, in ihrem Romandebüt diese beiden Verlorenen ein. Souverän, zärtlich und zynisch beschreibt sie Menschen, die Erfolg mit Glück und Macht mit Liebe verwechseln. Provozierend entblößt Faber gleichzeitig auch die Brutalität der Marktwirtschaft. Dieses Buch, bei einem kleinen Schweizer Verlag erschienen und zu Recht mit dem Rauriser Literaturpreis 2003 ausgezeichnet, ist eine Entdeckung.« Der Spiegel, Kultur, Silja Ukena
»Katharina Fabers bisher eher leise vernehmbarer Ruf als hervorragende Erzählerin, den sie durch ihr Romandebüt "Manchmal sehe ich am Himmel einen endlos weißen Strand" (2000) begründet und durch den Erzählungsband "Mit einem Messer zähle ich die Zeit" (2005) weiter ausgebaut hat, wird durch ihr jüngstes Buch gefestigt. Dass es zudem voller diskreter literarischer Anspielungen steckt, die fast beiläufig den intellektuellen Lesegenuss befördern, soll nicht unerwähnt bleiben - vor allem aber beeindruckt der Lebenshunger, der hier so vehement Ausdruck findet.« FAZ, Beate Tröger