»Die Beschliesserin« – Eine romanhaft erzählte Spurensuche, die die Geschichte der 1942 geborenen Lore erzählt, im Niederdorf aufgewachsen, in die Schule gegangen, Deubelbeiss und Schürmann in die Augen geschaut und als angesehene Lokaljournalistin sich nach Ecuador aufmacht, zwecks Erweiterung ihres Weltbildes.
Beruflich und persönlich ist Lore geprägt von ihrer Vergangenheit als motherless child und von der berühmten französischen Bibliothekarin Arlette Farge mit ihrem Aufruf an die Autorinnen, die Frau sichtbar zu machen, wo die Geschichte sie nicht sehen will.
Im Nebel des Chimborazo, ihres seelischen Traumbilds von Jugend an, und beim Anblick der Quichua-Frauen auf der Treppe der Catedral Metropolitano de Quito eröffnet sich Lore der Blick in einen anderen Kosmos. Mit neuen Augen blickt sie nach der Rückkehr auf die enge kleine Welt der Altstadt.
Und damit beginnt die Geschichte der Magd Frieda.
Lores Renommee als Journalistin beschert ihr den Auftrag, eine Ge- schichte zur Familie von Meiss zu verfassen, die daran ist, ihr achthun- dertjähriges Bestehen zu feiern. Die Recherche in der Chronik dieser Familie führt Lore zum uralten Steinhaus der Familie von Meiss und zu einer Magd aus Stäfa. Im Jahr 1723 verschwindet sie spurlos und hin- terlässt eine ermordete Witwe von Meiss. Mehr will die Chronik nicht sehen. Lore hat ihren Stoff gefunden.