»Ich hatte mir vorgenommen, jemanden umzubringen; es war mein Vorsatz fürs neue Jahr. Wie man in seinem Leben einen Baum pflanzen, ein Kind zeugen und ein Buch schreiben soll, fand ich, dass man wissen sollte, wie es ist, einen Menschen zu töten, mit dem Gefühl zu leben, jemandem das Leben genommen zu haben.«
«matar» - Tagebuch eines unerhörten und eiskalten Vorhabens. Ein Verbrechen, minutiös geplant, philosophisch legitimiert und - zu seinem Ende gebracht. Verschroben. Verstörend. Jenseits moralischer Kriterien. Christian Bär, Eigenbrötler mit Hang zur Misanthropie. Kommissar Ruiz, dem man so gerne beim Vertilgen von Lammchops assistieren würde. Schneetreiben zunächst, dann lähmende, alles zum Stillstand bringende Hitze. Die Geschichte zoomt auf einen Gewehrkoffer, der in aufreizender Langsamkeit auf den Grund eines Stausees sinkt.
»Ein Schuss im Schnee hört sich anders an. Ein still in den Schnee sinkender Mensch, Schnee, der ihn zudeckt – schöner kann man sich von dieser Welt nicht verabschieden. Einsinken in das, was den Schrei erstickt, ein weisses Tuch über einen breitet und die Spuren des Mörders verwischt. Wie viel leichter wäre es, mein Vorhaben hier auszuführen als in einer Gegend, die alles ins Licht zerrt und die Dinge in einer Härte zeichnet, die in den Augen schmerzt.«
«matar» - oder: Du sollst nicht töten!