»Würden meine Augen nichts mehr sehen, ich hätte so viele Dinge im Gedächtnis, ich könnte jahrelang davon leben. Bräuchte nichts Neues zu sehen, könnte da sein und mir meine Fundstücke ansehen, wie Filme oder Fotos.«
Beat Brechbühl fühlt sich Adolf Dietrich und seinen Gemälden verbunden, was mit der gemeinsamen bäuerlichen Herkunft zusammenhängen mag, der von beiden geteilten Liebe zur Bodenseelandschaft, der Intensität des Sehens. Den Rahmen der Erzählung bildet eine Fussreise mit Adolf Dietrich von Berlingen nach Frauenfeld.
Adolf Dietrich (1877 - 1957), Maschinenstricker, Kleinbauer, Autodidakt, ist der bedeutendste naive Maler der Schweiz. Im eigenen Land lange verkannt, genoss der Künstler international grosses Renommee.
In der Erzählung – die 1999 erstmals erschienen ist und zu den herausragenden der Schweizer Literatur zählt –, unternimmt der Autor eine imaginierte Reise durch das Leben des Malers Adolf Dietrich eine Kopfreise, die von der Einsamkeit des Naturtalents erzählt, von Lebensträumen, von Landschaft und Menschen, von Sehen und Schreiben, Sehen und Malen.