Gegen die Angst – Gegen die Barbarei – Für die Liebe –Für die Kunst. Eine Liebe in Zeiten des Widerstandes am Schauspielhaus Zürich 1940.
Frühling 1940. Einer der gefährlichsten Momente in der jüngeren Geschichte der Schweiz. Wird Deutschland die Schweiz angreifen, um nach Frankreich einzufallen? Die emigrierte Elite des deutschsprachigen Theaters am Schauspielhaus Zürich steht unter Hochspannung und leistet Widerstand, indem sie grosse Klassiker und in Deutschland verbotene Moderne aufführt. Vom 18. März bis zum 22. Mai werden hier zum ersten Mal im 20. Jahrhundert nacheinander Faust I und Faust II inszeniert – ein Wagnis! An der mehrfachen Hochspannung, die so im Ensemble der Pfauenbühne herrscht, lässt Anne Cuneo uns teilnehmen, indem sie verfolgt, wie die jüdische Emigrantin Aurelia Frohberg alias Ella Berg in die Gemeinschaft der Theaterleute aufgenommen wird. Mit ihr geraten wir in geradezu familiäre Nähe zu historischen Theatergrössen aus Deutschland und Österreich wie Maria Becker, Anne-Marie Blanc, Ettore Cella, Therese Giehse, Heinrich Gretler, Kurt Horwitz, Wolfgang Langhoff, Leopold Lindtberg und Paul Burkhard.
Anne Cuneo hat genauestens recherchiert und versteht es, uns ein wenig bekanntes Stück Schweizer- und Theatergeschichte auf ebenso faktengetreue wie lebendige Weise näherzubringen. Erfunden hat sie nur ihre Protagonistin und den Regieassistenten Jonathan Burkhard – und die überraschende Liebesgeschichte zwischen den beiden.