«Eine Himmel- und Höllenfahrt. Ein halsbrecherischer Ritt auf der Sprache; ein groteskes Gesellschafts- und Sittengemälde». Da zitiert einer, der Autor, die Protagonisten unserer Zeit auf eine Bühne, die gefährlich wankt. Gott und der Teufel vermögen nichts mehr, wo die Derbheit des 'tumben' Volksvertreters und seiner Buhle, den Zerfall aller Werte bis zur Widerwärtigkeit zelebrieren. Dabei gelingen Albert Jörimann in diesem Roman Bilder, Szenen und Dialoge von be(d)rückender Schönheit.
Der Roman: zwischen Auffahrt und dem nachfolgenden Montag sind unterwegs: Richard, ehemaliger Bauer, frauenbelästigender Policeman und nunmehr zwecks Resozialisierung Chefredaktor; er lebt mit Mirjam, der Karrierefrau und Porschefahrerin. Frantz Karl, der nicht so erfolgreiche Gegenspieler und trauriger Macker mit sexistischen Phantasien, und der Pfaffe Lohrenhuber als Anachronist erster Güte. Dieser Roman also ist ein brillantes Stück subversiver, literarischer, blasphemischer und surrealer Heimatliteratur. In der Tradition der grossen Romane des 20. Jahrhunderts (Joyce, Doderer, Schmidt). Drogen sind nichts, rein gar nichts gegen die Lektüre der Gräber.
Worte des Autors zum Buch: Abgesehen davon kann ich das Buch eigentlich nur unter Vorbehalt empfehlen: es ist nicht einfach zu lesen: Aber alles andere hätte euch ja auch verblüfft, wie ich hoffe.